Frühe Diagnose der Osteoarthritis bei Katzen
Geschrieben von Lauren M. Meneghetti und Karen L. Perry
OA bei Katzen wird trotz ihrer hohen Prävalenz nach wie vor unterdiagnostiziert und unterbehandelt. Dieser Artikel erörtert, wie wir die Herausforderungen einer frühzeitigen Diagnose meistern können, um so bessere therapeutischen Interventionen zu ermöglichen.
Kernaussagen
Osteoarthritis (OA) ist eine in der Katzenpopulation hoch prvalente Erkrankung, die aber hufig unerkannt bleibt.
Rntgenaufnahmen und aktuelle Magnetresonanztomographie-Protokolle sind fr die Diagnose einer frhen oder geringgradigen OA bei Katzen nur eingeschrnkt geeignet.
Die Computertomographie gilt bis heute als das sensitivste Instrument fr die Diagnose frher degenerativer Vernderungen im Zusammenhang mit einer OA bei Katzen.
Andere Diagnoseverfahren wie die Arthroskopie bieten vielversprechende Perspektiven fr die Diagnose und Behandlung von OA bei Katzen und sollten weiter evaluiert werden.
Einleitung
Basierend auf verschiedenen Röntgenstudien [1],[2],[3] tritt Osteoarthritis (OA) Schätzungen zufolge bei 61-99 % aller Katzen auf und ist damit eine der Hauptursachen für chronische Schmerzen bei dieser Spezies. Die Erkrankung ist gekennzeichnet durch einen fortschreitenden Abbau und Verlust von Gelenkknorpel (Abbildung 1), der mit modifizierten intrinsischen Mechanismen des Knorpels zusammenhängt und durch Veränderungen in anderen intraartikulären Geweben wie der Synovialmembran, dem subchondralen Knochen und den Menisken beeinflusst wird. Zu den bei Katzen am häufigsten betroffenen Gelenken des appendikulären Skeletts gehören die Ellbogengelenke, die Hüftgelenke, die Kniegelenke und die Sprunggelenke [1],[3],[4].
Trotz ihrer hohen Prävalenz wird die OA bei Katzen immer noch unterdiagnostiziert und unterbehandelt. Hierfür werden mehrere Gründe postuliert:
- Katzen werden insgesamt weniger häufig in tierärztlichen Praxen vorgestellt
- Die Symptome einer OA bei Katzen sind subtil und unspezifisch
- Bei dieser Spezies besteht eine schwache Korrelation zwischen Schmerzen und Lahmheit – eine Erklärung für die geringere Prävalenz von Lahmheiten einzelner Gliedmaßen als ein wesentliches klinisches Symptom einer OA
- Die andere Art der Interaktion von Besitzern und Besitzerinnen mit Katzen im Vergleich zu Hunden
- Das veränderte Verhalten von Katzen in der Umgebung einer tierärztlichen Praxis
- Die häufigen Stressreaktionen von Katzen bei der orthopädischen Untersuchung, die eine Lokalisierung von Schmerzen und das Erkennen von subtilen Befunden schwieriger machen
- Die schwache Korrelation zwischen Röntgenbefunden und klinischen Symptomen einer OA
Die Herausforderungen bei der Diagnose von OA bei Katzen werden umso deutlicher, wenn wir bedenken, dass es unser Wunsch ist, eine frühzeitige Diagnose zu stellen und bereits geringfügige Veränderungen nachzuweisen, was für eine frühzeitige Intervention ganz entscheidend ist – zwei Grundvoraussetzungen für frühzeitige therapeutische Interventionen. Das größte Potenzial für eine wirksame Behandlung der OA besitzt eine frühzeitige Diagnose, da sie die Möglichkeit bietet, einen maßgeschneiderten und langfristigen Behandlungsplan einzuleiten und so den progredienten Teufelskreis der Zerstörung von Synovialgelenken zu durchbrechen [5]. In diesem Artikel betrachten wir jüngste Fortschritte bei der Anwendung klinischer Messinstrumente, der Goniometrie, der diagnostischen Bildgebung und der Arthroskopie, die das Erreichen dieser so entscheidenden Frühdiagnose unterstützen können.
Karen Perry
Anwendung klinischer Messinstrumente
In Anbetracht der oben genannten Herausforderungen sind die von den Besitzern beschriebenen Verhaltenssymptome nach wie vor das beste Instrument zur Beurteilung chronischer Schmerzen bei Katzen in der klinischen Praxis und stellen daher eine entscheidend wichtige Komponente des diagnostischen Work-ups der felinen OA dar. Informationen über spezifische Verhaltensweisen einer Katzen können standardisiert mit Hilfe spezifischer klinischer Messinstrumente gewonnen werden (CMI und Fragebögen zur Lebensqualität (Quality of Life, QoL) oder zur gesundheitsbezogenen Lebensqualität (Health Related Quality of Life, HRQoL). Entwickelt wurden diese Instrumente auf der Grundlage solider Forschungsarbeiten, mit dem Ziel, Schlüsselverhaltensweisen, die auf Schmerzen oder eine eingeschränkte Lebensqualität hindeuten, zu erkennen und zu validieren. In der Regel umfassen sie Fragen zur Mobilität, zur Fähigkeit und Bereitschaft, Aktivitäten durchzuführen, zur Soziabilität und zur Selbstfürsorge oder „Self-Care“ (Nahrungsaufnahme oder Körperpflege). Die Hauptziele solcher klinischen Messinstrumente bestehen darin, festzustellen, wann OA-assoziierte Schmerzen vorhanden sind, und nachzuweisen, ob behandlungsbedingte Verbesserungen erreicht werden.
Mehrere klinische Messinstrumente sowie Fragebögen zur Lebensqualität und zur gesundheitsbezogenen Lebensqualität wurden zur Anwendung bei Katzen mit chronischen Schmerzen entwickelt und veröffentlicht. Dazu gehören unter anderem:
- Cat Health and Wellbeing HRQoL [6],
- Feline Musculoskeletal Pain Index (FMPI) [7],
- Feline Musculoskeletal Pain Screening Checklist (Feline MiPSC) [8],
- Feline QoL HRQoL [9],
- Montreal Instrument for Cat Arthritis Testing zur Anwendung durch Katzenhalter und Katzenhalterinnen [10],
- Montreal Instrument for Cat Arthritis Testing zur Anwendung durch Tierärzte und Tierärztinnen [10],
- Owner Behavior Watch [11].
Darüber hinaus wurden auch klinische Messinstrumente entwickelt, die spezifischer auf die einzelne Katze zugeschnitten sind, wie zum Beispiel „Client-Specific Outcome Measures CMI“. Diese Fragebögen basieren auf bestimmten Aktivitäten, die der Besitzer oder die Besitzerin als explizit problematisch für die Katze empfindet. Bislang gibt es jedoch keine Evidenzen dafür, dass diese individualisierten Skalen Vorteile gegenüber einem standardisierten klinischen Messinstrument bieten.
Der FMPI ist das derzeit am weitesten entwickelte klinische Messinstrument, es nimmt aber einige Zeit in Anspruch, den Fragebogen vollständig auszufüllen. Im Bemühen, ein schnelles, einfaches und praktisches Instrument für das Screening von Katzen mit OA-assoziierten Schmerzen bereitzustellen und das Bewusstsein der Besitzer und Besitzerinnen für Verhaltensweisen zu schärfen, die durch die Erkrankung beeinträchtigt werden können, wurde vor kurzem eine gekürzte Version des FMPI entwickelt [8]. Interessanterweise ändert diese gekürzte Fassung die Genauigkeit beim Screening im Vergleich zur Ursprungsversion nicht, das heißt, es gab keine signifikanten Unterschiede bei Sensitivität, Spezifität, positivem Vorhersagewert oder negativem Vorhersagewert. Diese Feline Musculoskeletal Pain Screening Checklist (Feline MiPSC) kann als Ausgangspunkt für die Diskussion des Themas OA bei Katzen mit den Besitzern und Besitzerinnen genutzt werden, aber auch zur Überprüfung der Notwendigkeit weiterer tierärztlicher Untersuchungen. Die Checkliste besteht aus sechs Punkten, in denen gefragt wird, ob die Katze eine spezifische Aktivität normal ausführen kann oder nicht, wobei alle Fragen mit Ja oder Nein beantwortet werden können:
- Springt Ihre Katze normal nach oben?
- Springt Ihre Katze normal nach unten?
- Steigt Ihre Katze Treppen oder Stufen normal hinauf?
- Steigt Ihre Katze Treppen oder Stufen normal hinunter?
- Läuft Ihre Katze normal?
- Jagt Ihre Katze bewegliche Objekte (Spielzeug, Beutetier usw.)?
Wird eine dieser Fragen mit „Nein“ beantwortet (d. h. die Aktivität ist nicht normal), sollte dies Anlass für eine weiterführende Beurteilung der Katze sein [8]. Die Feline MiPSC eignet sich somit als Screening-Tool, während andere Instrumente wie der FMPI oder das Montreal Instrument for Cat Arthritis Testing eher zur Überwachung der Wirksamkeit einer Behandlung eingesetzt werden können [8].
Offen bleibt aber die Frage, ab welchem Zeitpunkt der Feline MiPSC als Screening-Instrument eingesetzt werden sollte. Bei Katzen wird zwar eine altersbedingte Zunahme der OA demonstriert [12], die Erkrankung ist jedoch sicherlich nicht nur auf ältere Patienten beschränkt. So wurde in einer Studie festgestellt, dass 34 % der Katzen eines mittleren Alters von 6,5 Jahren in Röntgenaufnahmen Symptome einer OA aufwiesen [13], und in seltenen Fällen zeigen Katzen bereits im Alter von nur einem Jahr röntgenologische Hinweise auf entsprechende Veränderungen. In Anbetracht der Tatsache, dass dieses Screening-Instrument nicht nur Tierärzte und Tierärztinnen beim Screening von Katzen auf OA unterstützt, sondern auch das Bewusstsein für OA unter Katzenhaltern und Katzenhalterinnen schärfen kann, sind die Autorinnen der Meinung, dass die Feline MiPSC ein Routinebestandteil jeder Vorsorgeuntersuchung bei Katzen sein sollte, und zwar unabhängig von deren Alter. Studien zeigen große Diskrepanzen zwischen den Antworten von Besitzern und Besitzerinnen, die über OA informiert sind, und Haltern, die nicht informiert sind, wenn es um die Beurteilung von Verhaltensänderungen im Zusammenhang mit einer OA geht [8]. Wenn man berücksichtigt, dass Katzen ihr normales Verhalten sehr viel eher zu Hause in ihrer gewohnten Umgebung zeigen als in der tierärztlichen Praxis, könnte eine Verbesserung der Aufklärung und des Engagements von Besitzern und Besitzerinnen durch die routinemäßige Anwendung der Feline MiPSC dazu führen, dass veränderte Verhaltensweisen zu Hause mit höherer Wahrscheinlichkeit erkannt werden. Und dies würde zweifellos dazu führen, dass auch die Diagnose einer Osteoarthritis früher gestellt werden kann.
Die von den Besitzern beschriebenen Verhaltenssymptome sind nach wie vor das beste Instrument zur Beurteilung chronischer Schmerzen bei Katzen in der klinischen Praxis und stellen daher eine entscheidend wichtige Komponente des diagnostischen Work-ups der felinen OA dar.
Orthopädische Untersuchung und Goniometrie
Auch wenn die Beurteilung des Gangbildes und orthopädische Untersuchungen bei manchen Katzen eine Herausforderung darstellen, ist es mit einem guten Verständnis des katzentypischen Verhaltens und ausgezeichneten Fähigkeiten im Umgang mit Katzen durchaus möglich, die einzigartigen Charakteristika der Katze zu nutzen, um die Compliance zu erhöhen. Die vollständige Beschreibung eines orthopädischen Untersuchungsgangs bei Katzen würde den Rahmen dieses Artikels sprengen, einige wichtige Schlüsselpunkte, die eine frühzeitige Diagnose erleichtern können, sollen an dieser Stelle aber dennoch kurz genannt werden.
Der Nachweis von Krepitation, Gelenkergüssen, Gelenkverdickungen und Schmerzreaktionen bei der Palpation erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass Gelenke auch röntgenologische Evidenzen einer OA aufweisen [14]. Die Sensitivität und der positive prädiktive Wert dieser Untersuchungen sind jedoch gering, so dass eine OA mit röntgenologisch nachweisbaren Veränderungen nur allein mit Hilfe der Gelenkpalpation nicht sicher diagnostiziert werden kann. Interessanterweise sind die Spezifität und der negative prädiktive Wert dieser Untersuchungen höher, was darauf hindeutet, dass ein Fehlen klinisch-orthopädischer Befunde wie Schmerzen, Krepitation, Ergüsse und Verdickungen den Ausschluss einer OA mit einem hohen Grad an Sicherheit zulässt [14]. Es hat sich zudem gezeigt, dass das Alter der Katze einen Einfluss auf die Sensitivität und Spezifität dieser Untersuchungen hat, das heißt, mit zunehmendem Alter besteht ein engerer Zusammenhang zwischen dem Vorhandensein dieser klinisch-orthopädischen Befunde und dem Vorhandensein von OA-Veränderungen in Röntgenaufnahmen. Leider bedeutet dies auch, dass diese Untersuchungen für die Diagnose einer frühen OA weniger nützlich sind.
Ein häufig übersehener Aspekt der orthopädischen Untersuchung bei Katzen ist der Einsatz der Goniometrie. Degenerative Veränderungen in den Gelenken beeinträchtigen das normale Bewegungsausmaß (Range of Motion; ROM), und systematische Messungen des ROM mittels Goniometrie können zur Diagnose einer OA und zur Überwachung des Fortschreitens der Erkrankung herangezogen werden. Goniometrische Messungen (Abbildung 2) sind einfach durchzuführen, und klinisch signifikante Unterschiede zwischen Messungen bei sedierten und nicht sedierten Katzen werden nicht festgestellt [14],[15]. Tabelle 1 beschreibt das Anlegen des Goniometers und die physiologischen Bewegungsamplituden für die jeweiligen Gelenke (gemittelt zwischen Messungen ohne Sedierung und Messungen unter Sedierung) [15]. Bei Katzen mit erhöhtem ROM besteht eine geringere Wahrscheinlichkeit für eine röntgenologische OA, was darauf hindeutet, dass ein physiologisches ROM ein Kriterium für den Ausschluss einer OA sein kann. Umgekehrt wird ein verringertes ROM mit röntgenologischen OA-Veränderungen in Verbindung gebracht [14]. Von besonderem Interesse ist die Goniometrie, wenn es um die Frühdiagnose der OA geht, da der Zusammenhang zwischen ROM und dem Vorhandensein röntgenologischer OA-Veränderungen nicht vom Alter beeinflusst zu werden scheint [14].
Karen Perry
Tabelle 1. Details zum Anlegen des Goniometers für die Messung des Bewegungsausmaßes von Karpus, Ellbogen, Schulter, Tarsus, Kniegelenk und Hüftgelenk. Die physiologischen Bewegungsausmaße für die jeweiligen Gelenke (gemittelt zwischen nicht sedierten und sedierten Messungen) sind ebenfalls aufgeführt [15].
| Gelenk und Platzierung des Goniometers | Winkel in Flexion (Mittelwert (95% KI)) |
Winkel in Extension
(Mittelwert (95% KI)) |
|---|---|---|
| Karpus: Längsachse der Metakarpalknochen III/IV und Längsachse des Antebrachiums | 22˚ (21-23) | 198˚ (196-199) |
| Ellbogen: Längsachse des Antebrachiums und Längsachse des Humerus | 22˚ (22-23) | 164˚ (162-165) |
| Schulter: Längsachse des Humerus und Spina scapulae | 32˚ (31-32) | 165˚ (162-168) |
| Tarsus: Längsachse der Metatarsalknochen III/IV und Längsachse der Tibia | 21.5˚ (21-22) | 167.5˚ (166-170) |
| Kniegelenk: Längsachse der Tibia und Längsachse des Femur | 24˚ (24-25) | 164˚ (163-165) |
|
Hüftgelenk: Längsachse des Femurs und eine Linie, die parallel zu einer Linie verläuft, die das Tuber sacrale und das Tuber ischiadicum über dem Trochanter major verbindet
|
33˚ (32-33) | 165˚ (163-167) |
Röntgenuntersuchung
Die Röntgenuntersuchung ist aufgrund der breiten Verfügbarkeit und ihrer Kosteneffizienz nach wie vor das am häufigsten angewendete Verfahren für die Diagnose der OA bei Katzen, und dies obwohl weithin anerkannt wird, dass mit Hilfe von Röntgenaufnahmen letztlich nur hochgradige oder fortgeschrittene OA-Fälle nachgewiesen werden können [16]. Zu den röntgenologischen Veränderungen, auf die im Rahmen der diagnostischen Abklärung von OA bei Katzen zu achten ist, gehören Osteophyten, eine erhöhte subchondrale Knochendichte, Weichteilverkalkungen und intraartikuläre Verkalkungen, Weichteilverdickungen und Synovialergüsse (Abbildung 3). Wenn in Röntgenaufnahmen degenerative Veränderungen zu erkennen sind, bestätigt der histologische Nachweis entsprechender Veränderungen das Vorliegen von OA mit einer sehr hohen Spezifität [16].
Da es sich bei der Röntgenuntersuchung aber um ein zweidimensionales bildgebendes Verfahren handelt, werden jegliche Veränderungen, die sich nicht direkt am oder nahe am Rand von Skelettstrukturen befinden, auf andere Skelettstrukturen addiert und sind dadurch möglicherweise nicht sichtbar [16]. Darüber hinaus ist eine bildliche Darstellung von Knorpel mittels Röntgen nicht möglich, und Röntgenbefunde korrelieren nicht gut mit Knorpeldegeneration. So wurde zum Beispiel in einer Studie festgestellt, dass bis zu 71 % feliner Kniegelenke mit makroskopischen Evidenzen einer OA in Röntgenaufnahmen keine entsprechenden Befunde aufwiesen [17]. Diese Schwächen schränken den Nutzen der Röntgenuntersuchung für den Nachweis einer frühen oder geringgradigen OA ein. Und eine jüngste Studie beschreibt in der Tat, dass die Röntgenuntersuchung nicht in der Lage war, Gelenke zu erkennen, bei denen anschließend auf histologischem Weg eine geringgradige OA diagnostiziert worden war [16].
Da die Röntgenuntersuchung trotz dieser Einschränkungen in der Praxis oft die einzige verfügbare bildgebende Methode ist, muss die Interpretation der Befunde optimiert werden, denn wenn man weiß, wo man suchen muss und was man suchen muss, kann dies eine frühzeitige Diagnose erleichtern. Die Entwicklung von Osteophytose kann bei Katzen langsamer verlaufen als bei Hunden [2],[4], während andere röntgenologische Merkmale, einschließlich anderer Formen der Knochenneubildungen, bei dieser Spezies von größerer Bedeutung sein können [17]. Während also Osteophyten bei anderen Spezies häufig als das röntgenologische Schlüsselmerkmal der OA gelten, scheint dies bei der Katze nur für das Hüftgelenk (Art. coxofemoralis) zu gelten [17],[18]. Die häufigsten röntgenologischen Merkmale bei OA in felinen Ellbogen-, Tarsal- und Kniegelenken sind dagegen in der Tat gelenkassoziierte Verkalkungen, dorsale tarsometatarsale Knochenproliferationen bzw. intraartikuläre Verkalkungen [17]. Röntgenaufnahmen von Katzengelenken sollten deshalb neben der üblichen Beurteilung auf Osteophytenbildung immer auch sehr sorgfältig auf diese anderen Formen neugebildeten periartikulären Knochengewebes evaluiert werden. Wichtig ist aber generell die Berücksichtigung der Grenzen der Röntgendiagnostik bei der Frühdiagnose der felinen OA. Wenn bei einer Katze also der klinische Verdacht auf eine OA besteht, entsprechende Röntgenbefunde aber nicht vorliegen, sollten sensitivere diagnostische Verfahren eingesetzt werden.



Computertomographie
Aufgrund ihrer multiplanaren dreidimensionalen Eigenschaften hat die Computertomographie (CT) bei der Beurteilung von Gelenken auf OA signifikante Vorteile gegenüber der Röntgenuntersuchung. Relevant sind diese Vorteile insbesondere vor dem Hintergrund unseres Wunsches, eine möglichst frühe Diagnose zu stellen und bereits geringgradige osteoarthritische Veränderungen zu erkennen. Zwei neuere Studien bestätigen dies bei der Diagnose von OA im Ellbogengelenk und im Hüftgelenk bei Katzen [16],[18]. So war die CT tatsächlich in der Lage, sehr frühe Stadien der Erkrankung nachzuweisen, noch bevor makroskopische Knorpelveränderungen festgestellt werden konnten [18]. In allen Bereichen, in denen im CT entsprechende Läsionen festgestellt wurden, wurde eine OA anschließend auch histopathologisch bestätigt, was auf eine hohe Spezifität dieses bildgebenden Verfahrens hindeutet [18]. Darüber hinaus können die morphologischen Merkmale der im CT festgestellten Osteophyten bei der Bestimmung der Chronizität der Erkrankung hilfreich sein, denn abgerundete Osteophyten scheinen mit einer hochgradigeren oder chronischen Erkrankung in Verbindung zu stehen, während spornförmige und sklerotische, spitze Osteophyten ein Anzeichen für eine frühe OA zu sein scheinen [18].
Wie bei der Röntgenuntersuchung gilt auch beim CT, dass die gezielte Suche nach spezifischen Befunden wahrscheinlich zu einer früheren Diagnose führt als eine subjektive Evaluierung des gesamten Scans. So zeigt eine jüngste Studie zur Evaluierung des Ellbogengelenks von Katzen , dass eine CT-Untersuchung zwar die Sensitivität und Spezifität für den Nachweis von OA im Vergleich zur Röntgenuntersuchung verbessert, ein subjektives Grading allein aber immer noch mit einer geringen Sensitivität für den Nachweis von geringgradigen histologischen OA-Veränderungen einhergeht [16]. Auf ein moderates Niveau verbessert wurden die Sensitivität und Spezifität durch eine spezifische Vermessung von Spornen am lateralen Rand des Processus anconeus in CT-Aufnahmen (Abbildung 4), wobei ein Schwellenwert von 0,5 mm oder darüber eingesetzt wurde [16].
Die neuere Literatur und die klinischen Erfahrungen der Autorinnen sprechen dafür, dass die CT zur Diagnose von OA in den früheren und weniger hochgradigen Stadien der Erkrankung effektiv eingesetzt werden kann. Diese Option sollte insbesondere in den Fällen in Betracht gezogen werden, in denen Röntgenaufnahmen nicht zu einer endgültigen Diagnose führen. Um die Sensitivität der CT weiter zu erhöhen, sollte eine sorgfältige und systematische Evaluierung erfolgen, einschließlich spezifischer Messungen. Die Röntgenuntersuchung gilt zwar im Vergleich zur CT als kostengünstiger, bei Katzen kann ein Ganzkörper-CT aufgrund ihrer geringen Körpergröße aber sehr schnell und einfach durchgeführt werden, und bietet zudem die Möglichkeit, sämtliche Gelenke zu beurteilen. Von Vorteil ist dies insbesondere bei Patienten, bei denen aufgrund der orthopädischen Untersuchung von mehreren betroffenen Gelenken auszugehen ist, oder in Fällen, in denen die Disposition des Patienten eine vollständige klinisch-orthopädische Untersuchung und damit die genaue Lokalisierung der Schmerzen erschwert.
Karen Perry
Magnetresonanztomographie
Die Anwendung der Magnetresonanztomographie (MRT) für die Diagnose von orthopädischen Erkrankungen wurde evaluiert, da mit diesen Verfahren Weichteilgewebestrukturen wie Knorpel besser beurteilt werden können. Gut bekannt ist, dass Knorpelschäden den bei OA-Patienten routinemäßig mittels Röntgen und CT evaluierten knöchernen Veränderungen wie einer Osteophytose und einer Sklerose vorausgehen [19]. Die Fähigkeit, Knorpelläsionen noch vor knöchernen Veränderungen zu erkennen, würde die MRT theoretisch also zu einem idealen diagnostischen Instrument für OA machen, da sie letztlich eine frühere Diagnose erleichtert. Bei Hunden, Pferden und Menschen besitzt die MRT in der Tat eine im Vergleich zu Röntgenaufnahmen höhere Sensitivität, wenn es um die Beurteilung struktureller osteoarthritischer Veränderungen wie Knorpelläsionen, Osteophytose, Gelenkergüsse und Synovialverdickungen geht.
In einer Pilotstudie wurde die MRT auch zur Untersuchung von Hüftgelenksdysplasie und OA bei Katzen eingesetzt [20]. Osteophyten und Sklerosen wurden sowohl in Röntgenaufnahmen als auch im 1,5-Tesla-MRT gefunden, aber bei einer der untersuchten Katzen, die in Röntgenaufnahmen keine Hinweise auf OA hatte, wurden im MRT mehrere osteoarthritische Veränderungen festgestellt, darunter eine beidseitige Osteophytose, ein Gelenkerguss und eine Verdünnung des Gelenkknorpels [20]. Darüber hinaus wurden bei zwei Katzen mit OA im MRT Knochenmarksläsionen im Femurkopf festgestellt, die in den Röntgenaufnahmen ebenfalls nicht zu erkennen waren [20]. Eine weitere Studie evaluierte eine Hochfeld-MRT (4,7 Tesla) an gesunden Hüftgelenken von Katzen und kam zu dem Ergebnis, dass der subchondrale Knochen des Femurs und des Acetabulums zwar gut visualisierbar war, der Gelenkknorpel jedoch schwieriger zu beurteilen war, so dass dieses bildgebende Verfahren beim Nachweis früherer Stadien der OA möglicherweise nur eingeschränkt von Nutzen ist [21]. Weitere Untersuchungen sind sicherlich gerechtfertigt, da veränderte Parameter wie die Positionierung des Patienten oder alternative Sequenzen das diagnostische Potenzial dieser Technik verbessern könnten. Derzeit scheint eine Anwendung dieses bildgebende Verfahren aufgrund der Kosten und der Notwendigkeit einer Allgemeinanästhesie in der Praxis aber nur schwer zu rechtfertigen.
Die Herausforderungen bei der Diagnose von OA bei Katzen werden umso deutlicher, wenn wir bedenken, dass es unser Wunsch ist, eine frühzeitige Diagnose zu stellen und bereits geringfügige Veränderungen nachzuweisen, was für eine frühzeitige Intervention ganz entscheidend ist – zwei Grundvoraussetzungen für frühzeitige therapeutische Interventionen.
Arthroskopie
Die Arthroskopie ist ein bei Menschen, Hunden und Pferden weit verbreitetes Verfahren für die Diagnose und Behandlung zahlreicher Gelenkerkrankungen. Bei Katzen hat sich diese Methode jedoch langsamer durchgesetzt, was unter anderem auf die höheren technischen Schwierigkeiten bei der Durchführung einer Arthroskopie an kleinen Katzengelenken, auf Bedenken hinsichtlich möglicher iatrogener Schäden sowie auf den Preis und die Verfügbarkeit des erforderlichen Equipments zurückzuführen sein dürfte. Mit der zunehmenden Erfahrung im Bereich Arthroskopie und der breiteren Verfügbarkeit kleinerer Instrumente, wurde die Anwendung dieser Methode in den vergangenen Jahren aber auch bei Katzen immer populärer. Es gibt zahlreiche anekdotische Berichte über Erfolge der Arthroskopie bei Katzen, in der Fachliteratur sind Daten über ihre klinische Anwendung aber nach wie vor nur spärlich vorhanden.
Die Arthroskopie gilt als der diagnostische Goldstandard für die Evaluierung des Gelenkknorpels, da sie im Vergleich zu Röntgenaufnahmen, CT und MRT eine deutlich höhere Sensitivität aufweist. Darüber hinaus dient die Arthroskopie nicht nur diagnostischen Zwecken, sondern kann auch therapeutisch eingesetzt werden. So werden bei Katzen gute Ergebnisse nach arthroskopischem Debridement von Osteochondrosis-dissecans-Läsionen an den Femurkondylen [22] und nach Entfernung von Verkalkungen im Ellbogengelenk [23] beschrieben. Die Entwicklung von Nadelarthroskopen mit sehr kleinem Durchmesser, die bei Katzen ambulant und unter Sedierung eingesetzt werden können, könnte in Zukunft zu einem vermehrten Einsatz dieser Diagnosemethode führen, auch wenn das Verfahren natürlich inhärent invasiver ist als die oben genannten bildgebenden Verfahren. Letztlich könnte die überlegene Visualisierung des Gelenkknorpels mit Hilfe der Arthroskopie in der Zukunft aber eine frühere Diagnose von OA bei Katzen erleichtern.
Zukünftige Entwicklungen
Weitere Optionen, die vor dem Hintergrund unseres Strebens nach einer möglichst frühzeitigen Diagnose der felinen OA von Interesse sind, umfassen quantitative sensorische Tests, die Akzelerometrie, die Analyse mittels Kraftmessplatten, die Bestimmung von Zytokinen im Serum und die Charakterisierung der differentiellen Genexpression [24],[25],[26],[27]. Im klinischen Setting haben diese Tests derzeit aber nur einen begrenzten Wert für die Diagnose einer OA. Diese Verfahren zeigen zwar Unterschiede zwischen gesunden Katzen und Katzen mit bekannten OA-assoziierten Schmerzen, es fehlen bislang aber definierte Cut-off-Werte, und die kommerzielle Verfügbarkeit entsprechender Tests ist gering. Weitere Forschungsbemühungen in diesen Bereichen werden aber vermutlich dazu führen, dass diese Verfahren in Zukunft sowohl im Rahmen der Diagnose als auch bei der Überwachung der Wirksamkeit der Behandlung nützliche Dienste leisten werden.
Schlussfolgerung
Tierärzte und Tierärztinnen müssen sich im Zusammenhang mit der felinen Osteoarthritis unbedingt über zwei grundlegende Dinge im Klaren sein. Erstens: je früher die Erkrankung diagnostiziert wird, desto früher kann eine angemessene Behandlung erfolgen. Und zweitens: die Röntgenuntersuchung ist bei weitem nicht die einzige Option für die Diagnose, andere Verfahren bieten in der Tat bessere diagnostische Möglichkeiten. Mit der zunehmenden Verfügbarkeit avancierter bildgebender Verfahren wie CT, MRT und der Arthroskopie kann die Diagnose früher osteoarthritischer Veränderungen verbessert werden. Zur Unterstützung der Diagnose sollte darüber hinaus die Verwendung von Fragebögen in Verbindung mit der Goniometrie gefördert werden.
Lauren M. Meneghetti
DVM, Michigan State University, East Lansing, MI, USA
Vereinigte Staaten von Amerika
Dr. Meneghetti schloss ihr Tiermedizinstudium im Jahr 2020 an der Cummings School of Veterinary Medicine der Tufts University ab. Anschließend absolvierte sie 2021 ein rotierendes Internship im Bereich Kleintiere, und 2022 ein Specialty Surgery Intership. Zurzeit ist sie Specialty Intern in der Kleintierchirurgie an der Michigan State University.
Karen L. Perry
BVM&S, CertSAS, Dipl. ECVS, MSc Vet Ed, FHEA, MRCVS, Michigan State University, East Lansing, MI, USA
Vereinigte Staaten von Amerika
Dr. Perry schloss im Jahr 2010 ihre Residency im Bereich Kleintierchirurgie an der Royal (Dick) School of Veterinary Studies in Edinburgh ab. Nach Erlangung des ECVS-Diploms im Jahr 2011 arbeitete sie am Royal Veterinary College (RVC) in London als Dozentin für Orthopädie. Nach vier Jahren am RVC wechselte sie an die Michigan State University, wo sie derzeit Pat Carrigan Professor of Feline Medicine, Associate Professor in Orthopedics sowie Section Chief of Small Animal Surgery ist. Dr. Perry hat zahlreiche Publikationen in der veterinärmedizinischen Fachliteratur veröffentlicht, wobei ihr wissenschaftliches Hauptinteresse der felinen Orthopädie, der Traumatologie und der Patellaluxation gilt.
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